Buchenschüppling, "Chestnut mushroom", Kulturhybride, Herkunft:USA, Pholiota adiposa⭐

Ein naher Verwandter des Nameko, der viele schöne Fruchtkörper hervorbringen kann. Die weißen Schuppen
geben dem Pilz ein attraktives "überzuckertes" Dekor.

In Deutschland nicht als Speisepilz geführt, in den USA
und anderen Ländern aber als Marktpilz zugelassen.
Leichter Anbau auf verschiedenen Laubholzsubstraten.
Stammbeimpfungen sind ebenfalls möglich.

Lange Einwachs- und Reifephasen werden ausgeglichen
durch genügsame und wiederstandsfähige Kulturen mit
hohem Ertrag. Diese amerikanische Linie, die keine
Bitterstoffe entwickelt, erobert hierzulande gerade
die Herzen vieler Züchter und Feinschmecker.
 


Buchenschüppling, "Chestnut mushroom", Kulturhybride, Herkunft:USA, Pholiota adiposa⭐

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Kurzportrait

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Name: Pholiota adiposa, "Chestnut mushroom", Buchenschüppling

Natürliches Vorkommen: Gesamte Nordhalbkugel. Als Schwächeparasit und Zersetzer an Buchen.

Schwierigkeitsgrad im Anbau: 2 von 10.

Verfahren: Unsteril auf pasteurisierten Laubholzsubstraten oder auf Stammholz. Steril auf angereicherten Laubholzsubstraten. Buche bevorzugt, jedoch nicht verpflichtend.
Anbauparameter zur Sorte finden Sie unten.

Ertrag: Hohe Erträge, siehe Bilder. Bei mehreren Erntewellen über 200% BE möglich.

Speisewert: 7 von 10

Marktsituation: Frischpilze dieser Art werden in Deutschland nicht angeboten. 
Die DGfM stuft den Pilz als ungenießbar ein. In Amerika und Asien gilt die Art
als Speisepilz und ist hoch nachgefragt.


Vitalwert: 8 von 10. Der Pilz produziert viele bioaktive Verbindungen, die aufgrund ihrer potenziellen medizinischen Eigenschaften von Interesse sind. Dazu gehören Methylgallat, ACE (Angiotensin 1-converting Enzyme),  sowie verschiedene Polysaccharide mit antitumoralen und antioxidativen Eigenschaften.

Kulturlinie SE 108: Ein Strain aus einem namhaften US-Zuchtbetrieb. Dankbarer Gruß an Andrew Reed! Anders als europäische Sorten keine Schleimbildung auf den Hüten.

Bilder:
1-3: Bilder von vollreifen Kulturen, von Freunden und Kunden zur  Verfügung gestellt. Danke an Bernhard Schnaitl, Freimut Stephan und Steffen Noack für die Freigabe. 
4: Nahaufnahme aus einer Petrischale. Der Pilz beweist seine unbedingte  Fruchtungswilligkeit.

Produktdetails

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Produkt # 10801:  Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)

Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-7) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.

Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.

Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.

Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners oder eines Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.

Bei Lagerung um 2-4°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar. Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert, keine Lagerware.  Lieferzeit 21-28 Tage.


Produkt # 10803:  Flüssigbrut 10 ml 

Steril hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer jungen, frischen Vorkultur 
und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten. Wiederholt auf Reinheit geprüft. 

Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit sterilem Stopfen verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder eine Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt. 

Zum Lieferumfang gehören außerdem: 

  • 2 Impfports  zur einfachen Brutherstellung im Glas.
  • 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports. 
  • 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
  • 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.  


Zur Beimpfung von Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Sie können auch ein steriles Endsubstrat damit beimpfen,
rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
 
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser eine 
Reinkultur auf Petrischale erwerben. 

Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...

Bei Lagerung um 2-4°C mind. 2 Monate haltbar.  
Sofort versandbereit, Lieferzeit 4-6 Tage.

Wissenswertes 

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Allgemeines: Eine auch bei uns vorkommende Art, in der gängigen Literatur wegen ihrer Bitterkeit nicht als Speisepilz empfohlen. Lebt als Zersetzer auf Totholz von Buchen. Man unterstellt der Art eine leichte parasitische Tendenz. Die genaue Abgrenzung zu anderen Pholiota-Arten wie P.aurivella ist schwer, manche Autoren ordnen P.adiposa diesem zu. Mittlerweile ordnet man P.nameko, P.aurivella, P.limonella und P.adiposa in eine kleine Gruppe, die untereinander die höchsten genetischen Übereinstimmungen haben.

👨‍🍳Obwohl Schüpplinge geschmacklich gesehen nicht jedermanns Sache sind, äußern sich viele Köche und Feinschmecker begeistert. Der leicht "pfeffrige" Abgang passt gut zu dem sonst eher milden Aroma. Manche Köche schwören darauf, daß der Pilz bei Vollreife besser schmeckt als in jungem Zustand und benutzen die Pilze sogar in einer Beize für Braten vom Wild. 

Die DGfM führt die Pilzart nicht in seiner Positivliste. Tatsächlich ist die heimische Variante schon wegen der Bitterkeit nicht den Speisepilzen zuzurechnen. Die angebotene amerikanische Variante gilt als nicht bitter werdend und auch als leichter verdaulich. Es gibt trotzdem auch hier einzelne Meldungen über Unverträglichkeiten. Manche Köche empfehlen, den Pilz vor einer weiteren Verarbeitung erst abzukochen, wobei das Kochwasser entsorgt werden soll. 
 

⚠️Probieren Sie generell alle Pilze, die bisher noch nicht verkostet haben,
anfangs in kleinen Mengen, um eine individuelle Unverträglichkeit
oder allergische Reaktionen auszuschließen. Viele Pilze, auch manche Zuchtpilze,
sind in rohem Zustand schwer verdaulich und manchmal sogar wirklich giftig.
Ich rate generell vom Verzehr roher Pilze ab.
 

Zuchtverfahren: Wie auch sein Verwandter, der Nameko, geht der Buchenschüppling auf die meisten Laubholzsubstrate, Buche wird bevorzugt. Einbruttemperatur: 22°-24°C, Dauer 18-24 Tage. Rechnen Sie mit einer Reifezeit von mehreren Wochen, bis der Pilz sich genug Energie angefressen hat, um zu fruchten.

Braucht dann zunächst hohe Feuchtewerte um 90% RLf, kommt aber mit wenig Licht aus und fruchtet in einem breiten Temperaturspektrum von 10°C - 20°C.
Der Pilz gedeiht später zuverlässig auch in einer trockneren Umgebung, gerade zu Beginn ist aber eine hohe Feuchte wichtig. Zur Einleitung von Folgewellen schlagen Sie die Kultur erneut komplett ein. Der Pilz ist recht resistent gegen nachträgliche Oberflächen-Verkeimung und reagiert wenige Wochen später mit der nächsten Fruchtung. Viele Züchter berichten von anhaltend hohen Erträgen und
4-5 Erntewellen.

Tricks und Kniffe: Schüpplinge kommen besser auf einem Substrat zurecht, welches nicht zu stark mit Zuschlägen versehen wurde. Ein Pinset, bestehend aus mehreren schwarmartigen Vorstufen mit geeigneten Zwischenabständen, verspricht Höchstertrag bei leichter Ernte. Dann bleiben die Pilze in etwa gleichgroß, das macht auch die spätere Verarbeitung leicht.

⚠️ Achtung: Fruchten Sie den Pilz nicht zusammen mit Kräuterseitlingen oder
"Black Pearls" in einem Raum, Sporen von Pholiota-Arten wirken mutagen und lösen bei verschiedenen Pilzarten unnatürlich wirkende Verwachsungen aus.
 


Achtung: Pilz mit hoher Sporenentwicklung!
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. 
Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.