Grubiger Wurzelrübling, "Chestnut royale", Kulturhybride aus Belgien, Hymenopellis radicata⭐⭐
Diese Novität gelangt aus dem Reich der Mitte zu uns, dort werden diese Pilze mittlerweile im industriellen Maßstab erzeugt. Wurzelrüblinge bilden tatsächlich etwas, was an eine lange Wurzel erinnert. Kultivierte Formen werden im Handel deshalb meist leicht angespitzt angeboten.
Eine kulinarische Erfahrung der eigenen Art: Der Pilz hat ein starkes Aroma und eine Konsistenz, die an Spargel erinnert.
Anzucht auf angereicherten Sägemehlsubstraten aus Eiche
und Kleie, der Pilz nimmt aber auch andere Substrate an.
Ein Pionierpilz mit Zukunft also? Europäische Anbauer gibt es noch keine...
Grubiger Wurzelrübling, "Chestnut royale", Kulturhybride aus Belgien, Hymenopellis radicata⭐⭐
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Kurzportrait
Name: Grubiger Wurzelrübling, "Chestnut royale", "Black termite mushroom",
"Heipijizong" (internationale Handelsnamen), Hymenopellis radicata. Da es leider Mehrfachdeutungen und Neueinordnungen gibt, wird noch eine Sequenzierung des Strains stattfinden. Mögliche andere Namen sind Oudemansiella raphanipes oder Xerula radicata. Der prominente Händler, bei dem ich die Sorte erworben habe,
hat mir versichert, daß eine genetisch große Nähe zu der in China
angebauten Sorte gegeben ist.
Natürliches Vorkommen: In Europa, Nordamerika und Ostasien heimisch.
Schwierigkeitsgrad im Anbau: 3 von 10.
Verfahren: Steril auf angereicherten Laubholzsubstraten.
Temperaturführung: Moderat - Warm (16-22°C)
Ertrag: 80% BE und mehr möglich.
Speisewert: 8 von 10.
Marktsituation: Frischpilze dieser Art werden in Deutschland zur Zeit nur mittels Direktimport angeboten.
Vitalwert: 5 von 10
Kulturlinie SE 004: Ein Stamm aus aus einem belgischen Brutbetrieb.
Bilder: Kultivierte Fruchtkörper aus China und Kalifornien. Dank an Zhane Luk und Alan Rockefeller für die Aufnahmen.
Produktdetails
Produkt # 00401: Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt/ zur Zeit nur auf Vorbestellung)
Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-1) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem
Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.
Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.
Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.
Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners
oder eines Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.
Bei Lagerung um 12-14°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar.
Aufbewahrung nicht im Kühlschrank!
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert, keine Lagerware.
Frühester Liefertermin: 3. oder 4. Oktoberwoche
Wissenswertes
Allgemeines:
Ein in der nördlichen Hemisphäre weitverbreiter, trotzdem eher seltener und sehr wohlschmeckender Pilz. Ein Saprobiont mit parasitischen Tendenzen, offensichtlich wärmeliebend. In der Natur oftmals scheinbar auf dem Erdboden fruchtend,
der Pilz spriesst aber eigentlich aus vergrabenen Wurzeln von Laubbäumen,
manchmal auch Fichten.
Die in Fernost auch als "Black Termite" bezeichnete Schönheit hat in den letzten Jahren am asiatischen Markt stark an Popularität gewonnen und wird mittlerweile ausser in China auch in Thailand, Vietnam und Kambodscha erzeugt.
Mit echten Termitenpilzen (Termitomyces) hat diese Art jedoch ausser der Hutform nichts zu tun. Gründe für den Erfolg sind der gute Geschmack, die sehr spezielle Konsistenz, der "angespitzte" Look und eine gute Lagerfähigkeit. Noch dazu
sieht der dunkle Pilz so aus, als wenn man damit Vampire töten könnte!
👨🍳Oft wird der Geschmack als eher untypisch beschrieben, auf jeden Fall schmeckt er wohl würzig, leicht erdig/holzig. Manche erinnert er eher an Erbsensprossen oder Spargel. Hervorzuheben ist die Konsistenz mit einem ganz speziellen "Gnurps". Rezepte aus China deuten auf seine Eignung für Suppen und Schmortöpfe, ich bin mir aber sehr sicher, daß der Pilz auch gebraten ein Genuß ist.
Zuchtverfahren:
Noch ist im Westen wenig bekannt. Es gibt Hinweise darauf, daß der Pilz Eichenspäne gut annimmt, asiatische Züchter berichten, daß sich abgetragene Kulturen anderer Pilze als Co-Substrat eignen. Maisspindeln werden ebenfalls immer wieder empfohlen.
Der Pilz verträgt hohe Temperaturen (bis 26°C) während der Einbrutphase und Fruchtung, kann aber auch bei kühleren Werten ausgefruchtet werden.
Er braucht nur wenig Licht, dafür viel frische Luft, und kommt mit mäßig hohen Feuchtewerten (85-90% RLf) zurecht. Eine pasteurisierte Abdeckerde, auf die geöffnete Beutel- oder Wannenkultur aufgetragen, ist für diesen Pilz verpflichtend.
Tricks und Kniffe:
Lassen Sie die Pilze nicht zu groß werden, die Konsistenz geht schnell verloren.
Achtung: Pilz mit hoher Sporenentwicklung.
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.