Glänzender Lackporling, "Europäischer Reishi" Wildfund aus Frankreich Ganoderma lucidum s.str.⭐

Dieser Porling gilt als einer der buntesten und skurrilsten Pilze überhaupt. Er behält auch nach der Trocknung Struktur, 
Farbe und Glanz und gilt als begehrtes Dekorationselement. 

Das Wissen um seine Wirkungen hat ihm in der traditionellen Volksmedizin vieler Länder einen festen Platz gesichert. 

Dieser einmalige Strain besticht durch seinen außerordentlichen Lackeffekt, die scharf abgegrenzte Farbzonierung und intensiv purpurfarbene Stiele. Weil alle diese arttypischen Merkmale besonders deutlich hervortreten, ist der Stamm von Experten als "senso stricto" eingestuft worden.

Leichter Anbau im Innen- und Außenbereich auf Laubholz- 
und Mischsubstraten oder Stämmen.

Glänzender Lackporling, "Europäischer Reishi" Wildfund aus Frankreich Ganoderma lucidum s.str.⭐

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Kurzportrait

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Name:  Ganoderma lucidum, Glänzender Lackporling, Europäischer "Reishi"

Natürliches Vorkommen: Nur in Europa und Vorderasien, definitiv nicht in Fernost. Neuere Funde in Kalifornien und Utah belegen, daß der Pilz nunmehr ungefragt auch die "neue Welt" erobert. Er ist aus Zuchtanlagen entwischt und hat sich an einigen Orten erfolgreich in der Natur angesiedelt. Lebt als Schwächeparasit und Zersetzer auf Laubholz, seltener auf Nadelholz.

Schwierigkeitsgrad im Anbau: 2 von 10.

Verfahren: Unsteril auf Stammholz oder pasteurisierten Mischsubstraten. Steril auf angereicherten Laubholzsubstraten. Anbauparameter zur Sorte finden Sie weiter unten.

Ertrag: 25% BE und mehr möglich.

Speisewert: entfällt, da kein Speisepilz. Als Tee und Extrakt nur minimal bitter.

Marktsituation: In getrockneter Form aus deutscher und internationaler Produktion verfügbar, die Preise variieren allerdings stark. Auch gemahlene Fruchtkörper und industriell im Bioreaktor hergestelltes, getrocknetes Myzel ist erhältlich.

Vitalwert: 9 von 10

Kulturlinie SE 043:
Ein sich intensiv purpurn färbender französischer Strain,
von spezialisierten Mykologen als "senso stricto" eingestuft.

Die Sorte bringt sowohl lange "Geweihe" ohne echte Hutbildung als auch farbenprächtige große Kappen hervor, abhängig von den Vorlieben und Gegebenheiten des Züchters.

⚠️ Wenn Sie auf der Suche nach echtem Reishi sind, sollten Sie meine asiatischen Arten ins Auge fassen. Mein Ganoderma lingzhi aus Thailand, meine andere echte Lingzhi-Linie aus Belgien oder mein Ganoderma multipileum aus Vietnam
fruchten nicht nur reichhaltiger, sondern enthalten erheblich mehr
Ganodermiksäure, Beta-Glucane und Triterpene als diese europäische Art.

Lesen Sie unbedingt meinen kleinen Aufsatz "Was genau ist eigentlich Reishi?" 
und folgen Sie diesem Link auf ein Paper von Florian Hennicke et.al. von 2016.
Dort werden die Unterschiede zwischen den Arten genauer erläutert.

Bilder: Alle Fotos zeigen Kulturen der angebotenen genetischen Linie.

Produktdetails

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Produkt # 04301:  Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)

Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-4) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem
Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.

Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.

Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.

Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners
oder eines
Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.

Bei Lagerung um 2- 4°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar. 
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert.  
Lieferzeit: max. 28 Tage.

 

Produkt # 04302: Petrischale 9 cm aus Lagerbestand

Produkt wie oben beschrieben, jedoch aus gekühltem Lagerbestand, 
sofort versandfertig. Garantiertes Höchstalter des Produkts: 6 Monate.
 

Bei Lagerung um 2- 4°C mindestens 3 Monate haltbar. Lieferzeit: max. 7 Tage. 



Produkt # 04303:  Flüssigbrut 10 ml 

Steril hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer jungen, frischen Vorkultur 
und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten. Wiederholt auf Reinheit geprüft. 

Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit sterilem Stopfen verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder eine Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt. 

Zum Lieferumfang gehören außerdem: 

  • 2 Impfports  zur einfachen Brutherstellung im Glas.
  • 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports. 
  • 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
  • 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.  


Zur Beimpfung von Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Sie können auch ein steriles Endsubstrat damit beimpfen,
rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
 
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser
eine Reinkultur auf Petrischale erwerben. 

Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...

Bei Lagerung um 2- 4°C mind. 2 Monate haltbar.  
Lieferzeit:  max. 7 Tage.

Wissenswertes

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Allgemeines: Selbst in der aktuellen Literatur und bei den meisten Händlern wird dieser Pilz fälschlicherweise noch immer als der Pilz angesehen, der in der asiatischen Medizin als Reishi (japanisch) oder Lingzhi (chinesisch)  bezeichnet wird und dort seit tausenden von Jahren allerhöchstes Ansehen genießt.

Der glänzende Lackporling kommt aber nur in Europa und Vorderasien vor, nicht in Fernost. Von den Wirkstoffgehalten her kann er mit echten Reishis aus Japan oder Ostchina nicht mithalten. Lesen Sie auch gern meine kleine Abhandlung zum Thema:
"Was genau ist eigentlich Reishi"

In einer 2016 durchgeführten Studie unter Leitung des Mykologen Florian Hennecke (hier der Link) wurde dieser hier angebotene Strain direkt verglichen mit dem ebenfalls hier erhältlichen Chinesischen Lackporling (G.lingzhi).
Überzeugen Sie sich selbst von den markanten Unterschieden beim Wirkstoffgehalt.

Getrocknete Fruchtkörper behalten Farbe, Glanz und Struktur über Jahrzehnte. Besonders groß gewachsene Pilze oder Skulpturen sind begehrte Ausstellungsstücke.

Die Pilze enthalten vergleichsweise nur wenig Wasser und schrumpeln bei der Trocknung deshalb nur wenig. Eine Verarbeitung zu Tee, Pulver oder Tinkturen erfordert eine maschinelle Zerkleinerung, die die meisten einfachen Kaffeemühlen, Gemüseraspeln oder Küchenmaschinen nicht leisten können. Die Struktur der trockenen Fruchtkörper ist mit zähestem Kork zu vergleichen. Ein echtes Pulver
aus dem Pilz zu gewinnen, ist ohne industrielle Technik nur extrem aufwändig
zu realisieren.

👨‍🍳Als Speisepilz sind Lackporlinge generell nicht zu gebrauchen. Ein Tee, hergestellt aus frischen oder getrockneten zerkleinerten Fruchtkörpern, schmeckt erdig und nur ganz leicht bitter - eine Eigenschaft, die gerade westliche Verbraucher schätzen.
Echte Reishis aus Asien schmecken allesamt sehr bitter, der höhere Anteil von Triterpenen und Ganodermiksäure ist der Grund dafür.  

Zuchtverfahren: Auf Laubholzstämmen oder pasteurisierten oder sterilisierten Substraten auf Laubholz-Basis. Stroh und Hanf als Beimischung funktionieren gut. Kaffee, Luzerne und andere reichhaltige Zuschläge machen sich bei Edelporlingen bezahlt, der Wirkstoffgehalt ist bewiesenermaßen höher, wenn der Pilz gut gemästet wurde. 

Als Geheimtip für Lackporlinge aller Arten gilt ein Zuschlag mit Lieschgras-Heu (Timothy-Heu), viele Sorten mögen ein gemischtes Wildvogelfutter (ohne groben Fettfruchtanteil), welches sich auch bestens als Ersatz für Getreide zur Brutherstellung nutzen lässt. 

  • Einbrut: 22 -24°C, dunkel
  • Fruchtungseinleitung: 18 -24°, 90-95% RLf, Licht 1000 Lux/m²
  • Fruchtung: 10 -25°C, 80-90% RLf, Licht 1000 Lux/m², CO²-Gehalt abhängig 

      von der erwünschten Wuchsform, Hutbildung nur unter 800 ppm.


Glänzende Lackporlinge brauchen nur kurze Reifephasen nach der Besiedelung,
geben Sie der durchwachsenen Kultur aber besser 4 Wochen Dunkelhaft,
um genug Kraft zu sammeln, auch vernünftig große Fruchtkörper zu produzieren.
Diese Sorte gedeiht auch bei moderaten Temperaturen, profitiert aber
von wärmeren Klimaten.

Bei einer Kulturführung mit ausreichend Wärme, Licht und Luftaustausch erfolgt
die Bildung von farbenprächtigen Hüten mit scharfer Farbzonierung, kräftigem Lackeffekt, breiter weißer Anwachszone und späterer heftiger Sporenbildung.
Der teilweise Entzug von Frischluft und Licht führt dagegen zu sogenannten "Geweihen" oder "Antlern". Weil dann keine Hüte gebildet werden,
können auch keine oder nur sehr wenige Sporen freigesetzt werden.

Tricks und Kniffe: Beste Ergebnisse erreicht man, wenn man den Pilz durch den Filter des Zuchtbehälters fruchten lässt, um nur einen einzigen Fruchtkörper zu erhalten. Dadurch bleibt die Kultur lange zuverlässig kontaminationsfrei. Drücken Sie zuerst alle im Beutel verbliebene Luft langsam durch den Filterpatch heraus. Keine Sorge,
eine leichte Störung des Oberflächenmyzels durch das Handling stellt kein Problem dar. Bugsieren Sie dann den Filterpatch direkt auf eine vielversprechende Primordie und fixieren Sie den Beutelüberstand sorgfältig mit Klebeband.

Spätestens ab dem Moment ist eine sehr hohe Raumfeuchte nötig. Der Pilz findet seinen Weg durch das enge Filtergeflecht, er folgt dem Duft des Sauerstoffs. Der durch den Filter wachsende Ansatz ist extrem empfindlich, er darf nicht berührt oder angesprüht werden.

Später blockiert der sich immer weiter verhärtende Ansatz den Frischluftaustausch
im Beutel, deshalb macht es Sinn, das Plastik spätestens nach 6 Wochen komplett zu entfernen und schon jetzt für eine Nachbefeuchtung des Substrats zu sorgen.
Meist hat das Substrat sowieso bereits eine "Lederhaut"an der Beutelwand gebildet, es ist nach dem Herauspellen auch nicht besonders empfindlich.
 
Die verwendete Substratmenge entscheidet darüber, wie groß dieser Einzelpilz wird. Als "Erziehungstechniken", mit denen man besonders spektakuläre Formen erzeugen kann, gelten ausser einer planvollen Steuerung des CO²-Werts auch der gezielte Einsatz von Lichtspots, Schneide- und Bindetechniken.

Die Anzucht des Pilzes kann wegen seiner Fähigkeit, auch in extrem CO²-lastigen Klimaten zu wachsen, auch im geschlossenen Filterbeutel, sozusagen "in vitro" erfolgen. Vorteil der Methode: Da der Pilz in dieser stickigen Luft keine Hüte produziert, können auch keine Sporen entstehen. Oft bekommt man am Ende spektakuläre Geweihe zu sehen. Nachteil: Da der Pilz von innen gegen die Beutelwand wächst, wirken die Fruchtkörper manchmal nicht perfekt 
natürlich gewachsen.

Bei der Zucht von Lackporlingen verzichtet man auf eine zweite Erntewelle. Man zieht die erste Fruchtung durch Nachbefeuchtung des Substrates so in die Länge, daß der oder die ersten Fruchtkörper ihr maximales Wachstum erreichen können.
 

Lackporlinge können problemlos abgeduscht werden, wenn der Kulturblock beginnt, auszutrocknen. Entfernen Sie den Substratbeutel dafür komplett. Achten Sie jedoch besonders auf sich bildende Schimmelnester, wenn Sie Ihren Zuchtraum nicht hinreichend belüften können. Als alternative Methode zur nachträglichen Bewässerung des Substrats gilt die Nachbehandlung durch das Einspritzen von sterilem Wasser in den Substratblock. Vorteile: Eine schnelle, saubere und präzise Nachbefeuchtung des Substrates. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, daß sich der Gehalt an ganoderischen Säuren steigern lässt, wenn ein Teil des Substrats aus Weizenstroh besteht. 


Stammkulturen im Aussenbereich sollten Sie mit geeigneten Maßnahmen vor Schnecken schützen, diese lassen sich nicht von der leichten Bitterkeit der Pilze abschrecken und knabbern gern an der frischen weißen Zuwachszone herum.
Auch das komplette horizontale Vergraben von Stämmen mit anschließender
leichter Abdeckung kann funktionieren.

Achtung: Pilz mit sehr hoher Sporenentwicklung!
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.