Austernseitling, Sorte: "Blauer Gigant" Kulturhybride BRD, Pleurotus ostreatus var.⭐

Diese Zuchtlinie wurde über Jahre bearbeitet, entstandene Tochtergenerationen immer wieder neu selektiert, um die Weitergabe und Fixierung der fantastischen Merkmale sicherzustellen. 

Columbinus-Varianten gelten vielen Feinschmeckern als die leckersten Austernpilze. Der Unterschied zu anderen Sorten 
ist bemerkenswert: Schon der Duft verspricht Genuß, 
die Haut ist dünn, der Geschmack anhaltend intensiv, 
die Stiele werden trotz ihrer Dicke nicht hart.

Leichter Anbau auch auf Substraten, die nicht hitzebehandelt wurden, z.B. auf kalkentkeimten Pellets. Sonst auch auf allen Arten organischer Substanz wie Stroh, Hartholz, Altpapier, etc.
 
Mit einer angepassten Fruchtungsstrategie erreichen Sie große Einzelpilze und eine verminderte Schwarmbildung.

Austernseitling, Sorte: "Blauer Gigant" Kulturhybride BRD, Pleurotus ostreatus var.⭐

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Kurzportrait

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Name: Pleurotus ostreatus var. columbinus., Austernseitling, Oyster mushroom, Hiratake (jap.)

Natürliches Vorkommen: Nahezu weltweit, Wundparasit und Saprobiont an Laubholz. Einer der Carnivoren unter den Großpilzen. Kann mit speziellen Hyphenfallen Fadenwürmer "fangen" und verdauen. Die angebotene Kulturlinie
kommt aber nicht in der Natur vor.

Schwierigkeitsgrad im Anbau: Leichter Anbau auch für Anfänger im Hobby, "unsterile" Verfahren sind möglich.

Verfahren: Unsteril auf pasteurisierten Laubholz-oder Strohsubstraten oder auf Stammholz. Steril auf angereicherten Schüttsubstraten. Experimentell auf allen Arten organischer Substanz. Präzise Anbauparameter zur Sorte finden Sie unten.

Temperaturführung: Moderat (10- 18°C) 


Ertrag: 80% -200% BE möglich.

Speisewert: 8 von 10

Marktsituation: Als Frischpilz, getrocknet, und als Konserve in Deutschland erhältlich. Asiatische und polnische Qualitäten aus Großmärkten werden relativ billig gehandelt, für gute Demeterqualität aus Deutschland zahlt man etwa € 15.-/Kg.
Frischpilze dieser besonderen Sorte sind am Markt nur regional verfügbar.

Vitalwert: 8 von 10


Kulturlinie SE 175:  Ein Stamm aus einem befreundeten Zuchtbetrieb. Das Ergebnis jahrelanger Selektion, um eine ultimative Performance, einen sehr hohen Ertrag
und einen sehr guten Geschmack zu garantieren.

Bilder: Alle Bilder zeigen den originalen Strain. 

Produktdetails

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Produkt # 17501: Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)

Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-1) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem
Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. 6-fach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.

Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.

Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.

Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners
oder eines
Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.

Bei Lagerung um 2-4°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar. 
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert, keine Lagerware.  
Lieferzeit max. 28 Tage.


Produkt # 17503:  Flüssigbrut 10 ml 

Steril hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer jungen, frischen Vorkultur 
und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten. Wiederholt auf Reinheit geprüft. 

Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit sterilem Stopfen verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder eine Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt. 

Zum Lieferumfang gehören außerdem: 

  • 2 Impfports  zur einfachen Brutherstellung im Glas.
  • 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports. 
  • 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
  • 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.  


Zur Beimpfung von Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Sie können auch ein steriles Endsubstrat damit beimpfen,
rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
 
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser eine 
Reinkultur auf Petrischale erwerben. 

Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...

Bei Lagerung um 2-4°C mind. 2 Monate haltbar. Lieferzeit max.7 Tage  


Wissenswertes

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Ein weltweit verbreiter, sehr wohlschmeckender Pilz. In unseren Breiten ein klassischer Winterpilz, der sich oft erst nach dem ersten Frost zeigt. Er lebt als Schwächeparasit, kann seine Lebensweise aber leicht auf saprobiontisch umstellen und ist deshalb züchtbar. Weltweit gilt er neben dem Champignon, dem Shiitake und dem Buchenrasling als der meistgezüchtete Pilz überhaupt.

Einer der Hauptgründe für seinen Erfolg liegt in seiner Fähigkeit, alle möglichen
und unmöglichen Substrate aufzuschließen. Die Eigenart, diverse organische Abfälle verwerten zu können, macht ihn zu einer unverzichtbaren Nahrungsquelle gerade in der dritten Welt. Man kann Austernpilze auf Bananenstümpfen züchten oder auf Altpapier. Sie wachsen auf Ihrer alten gekochten Jeans genau so gut wie auf eingeweichten Strohballen.

Neben seiner Bedeutung als Speisepilz erfüllt der Pilz alle Voraussetzungen, um vielleicht irgendwann auch hier ganz "offiziell" als Heilpilz anerkannt zu werden.
In der chinesischen und japanischen Volksmedizin gilt er schon lange als solcher.

Die besondere Fähigkeit des Pilzes, ihn auf ein bestimmtes Substrat trainieren
zu können, prädestiniert ihn für biologische Entseuchungen. Diese englisch als Mycoremediation bezeichnete Art von organischer Sanierung wird weltweit zunehmend eingesetzt. Man kann mit Austernpilzen Wasser reinigen, schwerst verseuchte Industrie-Untergründe dekontaminieren, gebrauchte Babywindeln recyclen und vieles mehr.

Zuchtverfahren:
Wächst auf überbrühten Strohpellets und anderen einfachen Substraten sowie auf Stämmen und Stümpfen von Laubhölzern. Bei der Substratwahl sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt, Austernpilze verdauen diverse pflanzliche Rohstoffe, für die Sie vielleicht nicht einmal Geld bezahlen müssen. Beste Zuchterfolge erzielen Sie mit einem sterilen, gut mit Kraftfutter angereicherten Substrat auf Laubholzbasis. Schöne Ergebnisse im herbstlich/winterlichen Außenbereich sind auch mit dem Strohwurst- oder dem Eimer-Verfahren möglich. Der Strain verträgt auch eine Kalk-Entkeimung in einem bis auf Ph 12 angereicherten Wasser. Andere funktionierende Substratrezepturen finden Sie hier...

Tricks und Kniffe:
Wie alle Seitlingsarten braucht auch diese Variante neben einem guten Luftaustausch auch eine gute Luftbewegung (Fanning) im Zuchtraum.
Die Einhaltung eines CO²-Wertes unter 750 ppm in der Raumluft und eine ausreichende Ventilation stellen sicher, daß sich die Hüte entwickeln, ohne dass der Stiel lang und damit zäh wird. Als klassische Seitenfruchter entwickeln sich die Fruchtkörper natürlicherweise büschelig und ohne viel Stielanteil.

Obwohl nicht zwingend notwendig, profitiert auch diese genetische Linie von einem 24-stündigen Kälteschock, den Sie unmittelbar vor der Öffnung der Kultur, dem sog. "Birthing" durchführen können.

Vermeiden Sie lieber, das Substrat zur Fruchtung großflächig zu exponieren. Damit fördern Sie nur die Bildung von Aborten, die sich nicht zu echten Pilzen entwickeln und die Kultur nur unnötig Kraft kosten. Mehr Ertrag haben Sie durch eine größere Oberfläche definitiv nicht. Außerdem trocknet die Kultur erheblich schneller aus. Öffnen Sie lieber nur wenige kleine "Fruchtungsfenster", aus denen der
Pilz schlüpfen kann.

Bei einem ideal gestalteten Pinset erhalten Sie wenige Tage nach Fruchteinleitung einzelne kleine Ansätze, die sich innerhalb von wenigen Tagen zu großen Pilzen auswachsen. Nachträgliches Gießen sollten Sie während der ersten Erntewelle möglichst vermeiden. Sprühen Sie Pilze auch niemals direkt mit Wasser an! Beide Methoden zur nachträglichen Befeuchtung erhöhen nur das Risiko, daß sich Kontaminanten wie Bakterien oder Schimmel einnisten.

Zur Einleitung von Folgewellen ist eine Nachbefeuchtung, bevorzugt durch einen Tauchgang, irgendwann nötig. Fangen Sie damit aber besser nicht zu früh an!

Wenn Sie Behälter verwenden, bei denen der Pilz nur oben herauskommen kann (Gläser, Flaschen, Töpfe), legen Sie diese zur Ausfruchtung lieber auf die Seite, damit der Pilz seitlich heraus wachsen kann.

Wenn Sie Zuchtbeutel verwenden, die Sie seitlich aufschneiden wollen, warten Sie nicht zulange mit dem "Birthing". Wenn Sie im Beutel bereits Pilze erkennen, ist es eigentlich schon zu spät. Drücken Sie lieber frühzeitig, also unmittelbar nach erfolgreicher Besiedelung, alle Luft durch den Filter heraus. Klappen Sie den oberen Teil des Beutels mitsamt Filterpatch über die Kultur, statt ihn abzuschneiden. Fixieren Sie das Ganze kräftig mit Klebe- oder Gummiband. Luftlöcher und Höhlen sollten nicht verbleiben, dort fruchtet u.U. der Pilz ungewollt hinein.
Öffnen Sie dann mit einem sehr sauberen Hakenmesser den Beutel an einigen wenigen Stellen, an denen sich schon primordiales Wachstum zeigt oder ahnen lässt. Primordiales Myzel erkennen sie an einzelnen Verdickungen oder Erhebungen des Myzels unter der Oberfläche des Beutels.
Der sofortige Umzug in den Fruchtungsraum mit sehr hoher Luftfeuchte, viel Frischluft, kühleren Temperaturen und Licht sagen ihm jetzt, daß er loslegen soll...
Klatschen Sie am Ende den Beutel leicht ab wie ein gerade geborenes Baby und wünschen Sie dem Pilz eine gesunde Nachkommenschaft. Durch das Abklatschen wird das lose (und jetzt hinderliche) CO² im Substrat gelöst und kann entweichen, der Pilz startet dann unmittelbar zur Fruchtung.

Achtung: Pilz mit hoher Sporenentwicklung!
Sporen dieses Pilzes  gelten als schwach giftig und können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.