Buchenschüppling, "Chestnut mushroom", Kulturform aus den USA, Pholiota adiposa var. americanum⭐
Einer meiner absoluten Superstars! Der Verwandte des Nameko kann viele schöne gleichgroße Fruchtkörper hervorbringen.
Die weißen Schuppen geben dem Pilz ein attraktives "überzuckertes" Dekor. Gelungene Kulturen gelten
nicht nur als absolute "Eye-Catcher", sondern
auch als feine Delikatesse.
Leichter Anbau auf verschiedenen Laubholzsubstraten.
Stammbeimpfungen sind ebenfalls möglich. Lange
Einwachs- und Reifephasen werden ausgeglichen
durch genügsame und widerstandsfähige Kulturen
mit hohem Ertrag.
Diese nur in Amerika vorkommende Variante erobert in Europa gerade die Herzen der Züchter und Feinschmecker.
Preis enthält 7%MwSt.
Buchenschüppling, "Chestnut mushroom", Kulturform aus den USA, Pholiota adiposa var. americanum⭐
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Kurzportrait
Name: Pholiota adiposa var. americanum, "Chestnut mushroom", Buchenschüppling
Die Anerkennung als Variante steht offiziell noch aus. Betrachten Sie bitte meine voreilige und laienhafte Zuordnung eher als Hinweis darauf, daß sich dieser amerikanische Stamm morphologisch und geschmacklich eindeutig
von der in Europa wachsenden Variante unterscheidet.
Natürliches Vorkommen: Nordamerika.
Als Schwächeparasit und Zersetzer an Buchen.
Schwierigkeitsgrad im Anbau: 2 von 10. Im Prinzip brauchen Sie nur etwas Geduld.
Verfahren: Unsteril auf pasteurisierten Laubholzsubstraten oder auf Stammholz.
Steril auf angereicherten Laubholzsubstraten. Buche bevorzugt, jedoch nicht verpflichtend. Anbauparameter zur Sorte finden Sie unten.
Temperaturführung: Ganzjahressorte, Kühl/moderat/warm 10°-20°C
Fruchtung im Aussenbereich: August/September/Oktober.
Ertrag: Hohe Erträge, siehe Bilder. Bei mehreren Erntewellen über 200% BE möglich.
Speisewert: 7 von 10
Marktsituation: Frischpilze dieser Art werden in Deutschland nicht angeboten.
Die DGfM stuft die europäische Variante des Pilzes zurecht als ungenießbar ein.
Die amerikanische Variante gilt in den USA als Speisepilz, wird dort bereits
als Zuchtpilz angeboten und ist mittlerweile hoch nachgefragt.
Vitalwert: 8 von 10. Der Pilz produziert viele bioaktive Verbindungen, die aufgrund ihrer potenziellen medizinischen Eigenschaften von Interesse sind. Dazu gehören Methylgallat, ACE (Angiotensin 1-converting Enzyme), sowie verschiedene Polysaccharide mit potentiell antitumoralen und antioxidativen Eigenschaften.
Kulturlinie SE 108: Ein Strain aus einem namhaften US-Zuchtbetrieb, hier mehrfach genetisch verjüngt. Anders als bei europäischen Sorten erfolgt kaum Schleimbildung auf den Hüten, die Pilze entwickeln auch keine Bitterstoffe.
Bilder:
1-3: Bilder von vollreifen Kulturen, von Freunden und Kunden zur Verfügung gestellt. Danke an Bernhard Schnaitl, Freimut Stephan und Steffen Noack für die Freigabe.
4: Nahaufnahme aus einer Petrischale. Der Pilz beweist seine unbedingte Fruchtungswilligkeit.
Produktdetails
Produkt # 10801: Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)
Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-7) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.
Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.
Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.
Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners oder eines Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.
Bei Lagerung um 2- 4°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar.
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert.
Lieferzeit 28 Tage.
Produkt # 10803: Flüssigbrut 10 ml
Steril hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer jungen, frischen Vorkultur
und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten. Wiederholt auf Reinheit geprüft.
Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit sterilem Stopfen verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder eine Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt.
Zum Lieferumfang gehören außerdem:
- 2 Impfports zur einfachen Brutherstellung im Glas.
- 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports.
- 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
- 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.
Zur Beimpfung von Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Sie können auch ein steriles Endsubstrat damit beimpfen,
rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser eine
Reinkultur auf Petrischale erwerben.
Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...
Bei Lagerung um 2- 4°C mind. 2 Monate haltbar.
Lieferzeit 7 Tage
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Produkt #10804: Körnerbrut 500 Gramm
Sie erhalten 500 Gramm (entsprechen aufgelockert etwa 750 ml) Körnerbrut
auf Basis von Hirse, Sorghum und Weizen. Nach mehrstufiger Vorbehandlung abgefüllt in hochwertige Zuchtbeutel, nach der Vollsterilisation unter Laborbedingungen mit einer sehr jungen Vorkultur beimpft
und kontrolliert eingebrütet, anschließend bei 4°C gekühlt.
Verwendung für alle unsterilen und sterilen Verfahren oder zur Gewinnung von mehr Brutmaterial durch das G2G-Verfahren. Geliefert im Mikrofilterbeutel, gesondert verschweißt in einen PE-Beutel. Entfernen Sie diese Umverpackung bitte unmittelbar nach Erhalt und verwahren Sie die Brut bis zur Verwendung im Kühlschrank auf.
Lockern Sie vor der Verimpfung den immer noch versiegelten Beutel durch vorsichtiges Kneten/ Massieren/ Schütteln so auf, daß alle Körner vereinzelt werden. Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern, da durch die Bewegung des Beutels erst langsam die zum Mischen benötigte Luft durch den Filter einströmt.
Desinfizieren Sie den Beutel, die Arbeitsfläche und ihre Hände vor und während
des Vorgangs großzügig mit 70%igem Isopropanol.
Ausreichend für etwa 2,5 Kg feuchtes, unsteril hergestelltes Substrat.
Zur Verwendung bei sterilen Kulturen können Sie bei richtiger Arbeitsweise
etwa 12 Kg feuchte Substratmasse beimpfen.
Bei der Nutzung als G2G-Brutmaterial gewinnen Sie etwa die zehnfache Menge.
Bei Lagerung von 2- 4°C mind. 1 Monat haltbar, in der Praxis meist deutlich länger.
Lieferzeit 14 Tage.
Produkt # 10805: Dübelbrut, 50 Stück
Impfdübel auf Buchenholzbasis, 8 x 40 mm. Durch ein spezielles Aufschlussverfahren der Dübel und durch die kräftige Beimpfung mit sterilen Vorbruten erhalten Sie
ein extrem schlagkräftiges Produkt. Die Dübel werden unmittelbar nach Besiedelung bis zum Versand stark gekühlt. Höchstalter des Produkts: 3 Monate.
Inhalt: Buchenholzdübel aus europäischer Produktion, Wasser, Pflanzenextrakte, Pilzkultur. Konzipiert, um Holzstämme zu beimpfen, eine Verwendung als Brutmaterial für andere (auch unsterile) Substrate ist ebenfalls möglich.
Geliefert im steril befüllten Spezial-Druckverschlußbeutel.
Ausreichend für gut 2 Meter Stammholz, abhängig von der Stammdicke.
Bei Lagerung um 2 -4°C mind. 1 Monat haltbar. Lieferzeit max.7 Tage.
Wissenswertes
Allgemeines: Eine auch bei uns vorkommende Art, in der gängigen Literatur wegen ihrer angeblichen Bitterkeit nicht als Speisepilz empfohlen. Lebt als Zersetzer auf Totholz von Buchen. Man unterstellt der Art eine leichte parasitische Tendenz. Die genaue Abgrenzung zu anderen Pholiota-Arten wie P.aurivella ist schwer, manche Autoren ordnen P.adiposa diesem zu. Mittlerweile sortiert man P.nameko, P.aurivella, P.limonella und P.adiposa in eine kleine Gruppe, die untereinander die höchsten genetischen Übereinstimmungen haben.
👨🍳Nach dem Erstgenuß dieser bei uns nicht als Frischpilz erhältlichen Art äußern sich viele Feinschmecker begeistert. Der leicht "pfeffrige" Abgang passt gut zu dem sonst eher milden Aroma. Manche Sterneköche schwören darauf, daß der Pilz bei Vollreife besser schmeckt als in jungem Zustand und benutzen besonders reife Pilze
sogar in einer Beize für Braten von Wild. Auf jeden Fall verträgt sich der Pilz mit Kräutern, Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten. Probieren Sie ihn zuerst einmal
nur 8 Minuten in Butter geschmort, mit etwas Salz und Pfeffer.
Die DGfM führt die Pilzart allerdings nicht in seiner Positivliste. Tatsächlich unterscheidet sich die hier angebotene amerikanische Variante geschmacklich eindeutig von heimischen Wildfunden. Diese sind oft bitter, den schleimigen Hut empfinden viele als unattraktiv. Die amerikanische Variante ist nicht bitter, und nur dann minimal schleimig, wenn die Raumfeuchte vor der Ernte nicht abgesenkt wird.
Es gibt trotzdem einzelne Meldungen über Unverträglichkeiten, manche können sich auch einfach nicht mit dem Geschmack anfreunden. Einige Köche empfehlen, den Pilz vor einer weiteren Verarbeitung erst kurz zu blanchieren, wobei das Kochwasser entsorgt werden soll. Ich schließe mich der Empfehlung an.
⚠️ Probieren Sie generell alle Pilze, die bisher noch nicht verkostet haben,
anfangs in kleinen Mengen, um eine individuelle Unverträglichkeit oder allergische Reaktionen auszuschließen. Viele Pilze, auch manche Zuchtpilze, sind in rohem Zustand schwer verdaulich und gelegentlich sogar richtig giftig, mache sogar
TÖDLICH giftig. Ich rate generell vom Verzehr roher Pilze ab.
Zuchtverfahren: Wie auch sein Verwandter, der Nameko, geht der Buchenschüppling auf die meisten Laubholzsubstrate, Buche wird bevorzugt. Erfolgreiche Züchter berichten, daß sich auch Nadelholzpellets durchaus als Hauptzutat eignen. Einbruttemperatur: 22°-24°C, Dauer 18-24 Tage. Rechnen Sie mit einer Reifezeit
von mindestens 6 Wochen, bis der Pilz sich genug Energie angefressen hat,
um erfolgreich zu fruchten.
Alle bisherigen Versuche, den Pilz vorzeitig zur Fruchtung anzuregen, sind hier und bei befreundeten Züchtern fehlgeschlagen. Als einzige Ausnahme gilt der Versuch einer Freundin, bei dem die Kulturen mit einem Defribrillator elektrogeschockt wurden. Bei dem Versuch fruchteten derart behandelte Blöcke eine Woche früher als die unbehandelten Kontrollkulturen. Da nur wenige Einheiten derart geschockt wurden, kann man leider noch nicht von einer gesicherten Erkenntnis ausgehen, trotzdem sind solche Verfahren natürlich sehr erforschungswürdig...
Braucht bei der Fruchtung zunächst hohe Feuchtewerte um 90% RLf, kommt aber besser mit Werten um 83-85% RLf zurecht, nachdem die Einzelpilze eine Hutbreite von 2 cm erreicht haben. Er braucht nur wenig Licht und fruchtet in einem breiten Temperaturspektrum von 10°C - 20°C.
Der Pilz verträgt auch hohe Werte an CO² in der Umgebungsluft und gilt deshalb
als geeignet für Setups, bei denen kein optimaler Luftaustausch möglich ist. Möglicherweise ein guter Kandidat für Experimente mit extrem hohem CO²-Wert.
Zur Einleitung von Folgewellen schlagen Sie die Kultur erneut komplett ein. Die Pilzart ist recht resistent gegen nachträgliche Oberflächen-Verkeimung und reagiert wenige Wochen später mit der nächsten Fruchtung. Viele Züchter berichten von anhaltend hohen Erträgen bei 4 bis 5 Erntewellen.
Tricks und Kniffe: Schüpplinge kommen besser auf einem Substrat zurecht, welches nicht zu stark mit Zuschlägen versehen wurde. Verzichten Sie unbedingt auf hohe Zugaben von Weizenkleie, diese führt später unvermeidbar zu Grünschimmel.
Mein Substrat für genügsame Totholz-Zersetzer eignet sich perfekt für diese Pilzart.
Ein Pinset, bestehend aus mehreren schwarmartigen Vorstufen mit geeigneten Zwischenabständen, verspricht Höchstertrag bei einfacher Ernte. Dann bleiben die Pilze in etwa gleichgroß, das macht auch die spätere Verarbeitung leicht.
⚠️ Achtung: Fruchten Sie den Pilz nicht zusammen mit Kräuterseitlingen oder
"Black Pearls" in einem Raum, Sporen von Pholiota-Arten wirken mutagen und lösen bei verschiedenen Pilzarten unnatürlich wirkende Verwachsungen aus.
Achtung: Pilz mit sehr hoher Sporenentwicklung!
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen.
Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.