Mandelchampignon, "ABM" Kulturhybride aus der BRD, Agaricus subrufescens⭐⭐

Der wärmeliebende Cousin des "normalen" Champignon 
brilliert mit seinem einzigartigen Mandelaroma. 

Anbau auf sterilen und unsterilen Substraten. Anlage als Beetkultur im Freiland sehr gut möglich, Tierdung als Substratzutat ist nicht zwingend notwendig! 

Ein Wochenmarkthändler, den ich kenne, verkauft die Pilzart 
als "gesündesten Pilz der Welt". Tatsächlich wird diese 
Delikatesse mittlerweile wegen der einzigartigen 
Inhaltsstoffe als echtes "Superfood" gehandelt.

Mandelchampignon, "ABM" Kulturhybride aus der BRD, Agaricus subrufescens⭐⭐

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Kurzportrait

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Name: Agaricus subrufescens (Peck), syn. A. brasiliensis, syn. A. Blazei-Murrill
Mandelegerling, Mandelchampignon, Gottespilz, Sonnenpilz, Lebenspilz,
Royal sun Agaricus, Almond portobello, Himematsutake.

Natürliches Vorkommen: Moderate bis tropische Regionen, weltweit verbreitet. Sekundärer Streuzersetzer, coprophil.

Schwierigkeitsgrad im Anbau: 6 von 10.

Verfahren: Unsterile Beet/ Stellagen/Wannen-Kulturen, genau wie auch bei anderen Champignon-Arten. Steril auf angereicherten Schüttsubstraten. Kulturen dieses Pilzes müssen zur Fruchtung zwingend mit einem Casing versehen werden. Präzise Anbauparameter für den Indooranbau auf sterilen Substraten finden Sie unten.

Temperaturführung: Zwingend sehr warm (24 -28°C)

Ertrag: abhängig vom Verfahren, 80% BE oder mehr möglich.

Speisewert: 10 von 10

Marktsituation: Als Zuchtpilz deutscher Produktion gelegentlich zu finden, Importe stammen aus Italien, sind aber rar. Leider werden Pilze dieser Art oft stark überteuert angeboten, Preise unter € 35.-/Kg sind selten.


Vitalwert: 10 von 10

Kulturlinie SE 007: Eine Hybridzüchtung eines befreundeten Mykologen. Diese Sorte löst meinen bisherigen Stamm aus Belgien ab.

Produktdetails

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Produkt # 00701:  Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)

Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier P-4) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem
Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im wiederverwendbaren Mikrofilterbeutel doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.

Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.

Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.

Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners
oder eines
Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.

Bei Lagerung um 12-14°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar.
Aufbewahrung nicht im Kühlschrank! 
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert, keine Lagerware.  
Lieferzeit 21-28 Tage.



Produkt # 00703:  Flüssigbrut 10 ml 

Steril im Bioreaktor hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer Vorkultur mit definiertem generativen Status und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten.
Durch wiederholte Kontrollabstriche auf Reinheit geprüft. 

Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit Luer-Lock-Stopfen sicher verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt. 

Zum Lieferumfang gehören außerdem: 

  • 2 Impfports zur einfachen Brutherstellung im Glas.
  • 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports. 
  • 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
  • 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.  


Zur Beimpfung von Flüssig-, Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Auch zur direkten Beimpfung eines sterilen Endsubstrats geeignet, rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
 
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser eine echte Reinkultur auf Petrischale erwerben. 

Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...

Bei Lagerung um 12-14°C mind. 2 Monate haltbar. 
Nicht im Kühlschrank lagern! Lieferzeit max. 7 Werktage 


Produkt #00704: Körnerbrut 500 Gramm

Sie erhalten 500 Gramm (entsprechen aufgelockert etwa 750 ml) Körnerbrut
auf Basis von Hirse, Sorghum und Weizen. Nach mehrstufiger Vorbehandlung abgefüllt in hochwertige Zuchtbeutel, nach der Vollsterilisation unter Laborbedingungen mit einer sehr jungen Vorkultur beimpft
und kontrolliert eingebrütet, anschließend nur leicht gekühlt.

Verwendung für alle unsterilen und sterilen Verfahren oder zur Gewinnung von mehr Brutmaterial durch das G2G-Verfahren. Geliefert im Mikrofilterbeutel, gesondert verschweißt in einen PE-Beutel. Entfernen Sie diese Umverpackung bitte unmittelbar nach Erhalt und verwahren Sie die Brut bis zur Verwendung im Kühlschrank auf.
Lockern Sie vor der Verimpfung den immer noch versiegelten Beutel durch vorsichtiges Kneten/ Massieren/ Schütteln so auf, daß alle Körner vereinzelt werden. Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern, da durch die Bewegung des Beutels erst langsam die zum Mischen benötigte Luft durch den Filter einströmt.
Desinfizieren Sie den Beutel, die Arbeitsfläche und ihre Hände vor und während
des Vorgangs großzügig mit 70%igem Isopropanol.

Ausreichend für etwa 5 Kg feuchtes, unsteril hergestelltes Substrat. Zur Verimpfung in befeuchtete Strohballen empfehle ich mindestens 3 dieser Beutel. Zur Verwendung bei sterilen Kulturen können Sie bei richtiger Arbeitsweise etwa 25 Kg feuchte Substratmasse beimpfen. Bei der Nutzung als G2G-Brutmaterial
gewinnen Sie etwa die zehnfache Menge.

Bei Lagerung von 12- 14°C mind. 1 Monat haltbar, in der Praxis meist deutlich länger.
Nicht im Kühlschrank lagern! Lieferzeit 14 Tage.

 

Wissenswertes 

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Allgemeines:
Ein wärmeliebender Pilz mit nahezu weltweiter Verbreitung. Seine fast kubische Hutform macht ihn unverwechselbar. Als Sekundärzersetzer mag er am Liebsten
ein durch Bakterien "vorverdautes" Substrat, bspw. Pferdemist oder Kompost.

Schon 1893 beschrieb der amerikanische Botaniker Charles Horton Peck zum ersten Mal diese Pilzart. Im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert wurde die Art im Osten der Vereinigten Staaten als Speisepilz im Freiland gezüchtet, das warme Florida bietet ideales Klima für die Art.

In den 1970er Jahren wurde er in Brasilien wiederentdeckt, aber fälschlicherweise als eigene neue Art Agaricus blazei Murrill  eingeordnet. Schon bald wurde er wegen seiner medizinischen Eigenschaften unter verschiedenen Namen vermarktet, darunter ABM (für Agaricus blazei Murrill), cogumelo do sol (Pilz der Sonne), cogumelo de Deus (Pilz Gottes), cogumelo de vida (Pilz des Lebens), Himematsutake, Royal Sun Agaricus und Mandelpilz.

Neben seiner Bedeutung als Delikatesspilz erfüllt der Pilz alle Voraussetzungen,
um vielleicht irgendwann auch hier ganz offiziell als Heilpilz anerkannt zu werden. 
In der alternativen Medizin gilt er schon lange als solcher.

Die Art kommt auch in Mitteleuropa vor. Dem verehrten Richard Eibl gelang gar eine Erstbestimmung für Nordrhein-Westfalen. Der Pilz wird südlich der Alpen auch schon länger kommerziell angebaut, möglicherweise schon viele hunderte Jahre lang. 

Leider bietet der Markt für diese Köstlichkeit ein trauriges Bild. Von vielen Verbrauchern offenbar nicht gekannt und geschätzt genug, als daß sich endlich einmal ein Großerzeuger aus der Champignonindustrie an den Markt wagen würde. Und von denen, die es wagen könnten, diesen Erzeugern mit einem viel besseren,
weil vegan gezüchtetem Produkt gegenüberzutreten, wissen viele nicht, wie leicht der Pilz vollsteril zu erzeugen ist. Anders als andere Champignons wächst diese Art nämlich auch ganz passabel auf pasteurisierten oder sterilisierten Mischsubstraten, die nicht zwingend Tierdung enthalten müssen. 


👨‍🍳Mandelegerlinge haben neben ihrem amarettoartigen Geruch ein ganz feines und unaufdringliches "modriges" Aroma, welches  Feinschmecker in aller Welt begeistert. Lässt sich sogar als Dessert zubereiten!

Zuchtverfahren: 
Eine milliardenschwere Industrie beweist uns täglich, wie wichtig die mehrstufige Fermentation ist, die man dem Substrat aus Stroh, Mist und Gips angedeihen lassen muß, um beim Champignon mit billigen unsterilen Verfahren zum Erfolg zu kommen.

Dieser Prozess, eine mehrstufige "Heißrotte", bedarf aber leider einer Mindestansatzmenge, die bereits einen Radlader, einen betonierten Unterboden und permanente Temperaturkontrolle voraussetzt. Ohne diesen komplexen Prozess mit teilweise sehr hohen Temperaturen verbleiben Keime in dem Mist, die wegen ihrer pathogenen Wirkung auf Menschen und Pilze dort nichts zu suchen haben. 

Mit solch einer aufwändigen Herstellung ist der Hobbyist meist überfordert. Wenn Sie über solche Möglichkeiten verfügen, weil Sie auf dem Lande leben und Sie auch die starke Geruchsentwicklung beim Ansatz nicht stört, wunderbar! Versuchen Sie ihr Glück, ein echtes Champignonsubstrat wird Ihnen den reichsten Ertrag bescheren!

Die Verwendung von tierischen Bestandteilen stösst bei vielen Anwendern jedoch auf Ablehnung, leider finden sich Wachstumshormone, Antibiotika und Medikamente
in den Pilzen wieder. Tatsächlich nutzt die Geflügelindustrie händereibend den Umstand aus, daß Champignons das verwerten, was mir eher als gefährlicher Sondermüll vorkommt.

Andere, komplett unsterile Verfahren mit Kompostsubstraten ohne Mist 
werden immer wieder propagiert, echte Erfolge leider nur wenige gezeigt. 
Kalte Fermentationstechniken mit Getreidestroh können funktionieren, 
wenn später hohe Mengen Impfmaterial eingesetzt werden. 
Weitere Verfahren sind denkbar und erforschungswürdig.
 

Dieser Pilz (oder besser: Das Substrat) lässt sich für Hobbyisten tatsächlich eher auf sterile Weise erzeugen, da der Mandelegerling nicht zwingend auf fermentiertes oder kompostiertes Material angewiesen ist. Brutmaterial auf Basis von Weizen und Hirse funktioniert einwandfrei.

In Versuchen eines österreichischen Großerzeugers verwendete man ganz gewöhnliches Kräuterseitlingssubstrat, mit recht guten Ergebnissen. Versuche anderer Züchter mit alternativen Roh- oder Zuschlagstoffen wie Hanfstroh oder Luzerne verliefen ebenfalls erfolgreich.

  • Einbrut: Dunkel bei 24°C
  • Fruchteinleitung: 23-25 Tage nach dem Auftragen der Deckerde
  • Fruchtung: Sehr warm bei 24 -28°C, Feuchte 75-85% RLf, CO² unter 2000 ppm,
  • Licht: unter 600 Lumen/m²



Tricks und Kniffe:
Der Pilz braucht es durchgehend sehr warm, Temperaturen zwischen 24°-28°C
sind verpflichtend. Mandelegerlinge profitieren wie auch andere bodenbewohnende Sekundärzersetzer von einer großflächigen Kultivierungsform. Beete und Wannenkulturen oder Stellagen sind die beste Wahl, um gute Erträge zu realisieren.

Sterile Beutelkulturen funktionieren gut, bleiben aber vom Ertrag her zurück. Einige Züchter schwören auf einen Kälteschock unmittelbar vor Öffnung der Kultur. Brutmaterial aus reinen Getreidekörnern funktioniert im Hobbybereich gut,
im industriellen Bereich arbeitet man inzwischen auch mit Materialien,
die teilweise auch als Auflockerungsagenten dienen. Die Champignonindustrie
bewegt große Massen, da geht es auch um Feinkrümeligkeit.

Ein entscheidendes Kriterium für einen Zuchterfolg ist die Güte des zwingend notwendigen Deckmaterials (Casing). In Anbauversuchen von Partnern hat sich eine einfache satte und dunkle, gesiebte und pasteurisierte Gartenerde als geeignet erwiesen. Jüngst durchgeführte Versuche eines Dresdner Forschungsinstituts legen nahe, daß sich pasteurisierte Xylitfasern erheblich besser eignen, es wird von Ertragssteigerungen bis 35% berichtet. 

Achtung: Pilz mit hoher Sporenentwicklung.
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.