Violetter Rötelritterling, "Pied bleu", "Wood blewit", Wildfund, Herkunft BRD, Collybia nuda⭐⭐

Dieser typische Herbstpilz gilt vielen Pilzliebhabern schon wegen des aromatisch süßlichen Duftes als begehrte Delikatesse. Das Aroma von Mandeln, welches auch 
beim Kochen nicht verlorengeht, macht ihn 
zur nachgefragten "Beute".

Der Streuzersetzer wächst am Besten in Flächenkulturen auf Kompostsubstraten, die idealerweise, (aber nicht zwingend) Mist enthalten. Ein guter Kandidat also zur Anlage 
von Stellagen und Außenbeeten.

Eine Indoorzucht in Beuteln oder Wannen ist ebenfalls möglich.
Diese selektierte Sorte gilt als wärmeliebend und macht große Fruchtkörper von fester Konsistenz.

Violetter Rötelritterling, "Pied bleu", "Wood blewit", Wildfund, Herkunft BRD, Collybia nuda⭐⭐

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Kurzportrait

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Name: Violetter Rötelritterling, Collybia nuda syn. Lepista nuda. 
Wood blewit (engl.),Pied bleu (franz.)


Natürliches Vorkommen: Bis auf arktische Zonen auf dem gesamten Planeten heimisch, in Mitteleuropa und Nordamerika stark verbreitet.

Schwierigkeitsgrad im Anbau: Zum Anbau dieser Art ist etwas Vorerfahrung
mit Kompostsubstraten hilfreich.

Verfahren: Steril oder unsteril auf Strohkompostsubstraten.
Anbauparameter zur Sorte finden Sie weiter unten.

Temperaturführung: Moderat/ Warm: 12-18°C 

Ertrag: 80% BE und mehr möglich.

Speisewert: 9 von 10.

Marktsituation: Zuchtpilze dieser Art werden in Deutschland gelegentlich
im Feinkosthandel angeboten, meist Qualitätsware aus Frankreich.
Die DGfM führt diesen erstklassigen Speisepilz in seiner Positivliste.

Vitalwert: 7 von 10

Kulturlinie SE 006: Ein Wildfund aus Bayern. Zur freundlichen Verfügung gestellt
von Fidelis Wimmer. Diese Sorte löst ab sofort meinen vorherigen Stamm ab.

Bilder: Ein Wildfund der Art, Bildautor Richard Eibl

Produktdetails

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Produkt # 00601: Petrischale 9 cm
(Auf ihre Bestellung extra frisch angelegt)

Steril hergestellte Reinkultur, frisch aus Urkultur mit definiertem generativen Status (hier: P-4) übertragen. Gewachsen auf 30ml Vollmedium-Nährboden,
aus hochwertigen Laboragars hergestellt. Extrasteife Ausführung mit erhöhtem
Agar-Agar-Anteil, dadurch bleibt der Nährboden auch nach langer Lagerung schnittfest. Mehrfach mit Spezialfilm versiegelte und im Mikrofilterbeutel
doppelt verschweißte Einmal-Petrischale aus Polystyrol.

Bei Versand nahezu vollständig besiedelt, frei von Kondenswasser und jeglicher Kontamination, dreifach hygienisch und bruchsicher verpackt. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Verschlußstreifen aus Parafilm, mit denen Sie nach einer Entnahme des Myzels die Schale wieder zuverlässig versiegeln können.

Zur Beimpfung von Flüssignährböden, Körnerbrut, Dübeln oder anderen Vorkulturen. Auch zum Anlegen einer Langzeitkultur auf Schrägagar oder in sterilem Wasser bestens geeignet. Sie können damit auch ein sterilisiertes Endsubstrat beimpfen, allerdings wird die Besiedelung länger dauern als mit anderem Brutmaterial.

Zur Verarbeitung ist die Verwendung einer Impfbox, eines Bunsenbrenners
oder eines
Flowhoods zur Bewahrung der Sterilität zwingend erforderlich.

Bei Lagerung um 10-14°C ist die Kultur mind. 6 Monate haltbar.
Auf Ihre Bestellung hin FRISCH produziert, keine Lagerware.  
Lieferzeit 14 - 28 Werktage.

 

Produkt # 00602: Petrischale 9 cm aus Lagerbestand

Produkt wie oben beschrieben, jedoch aus Lagerbestand, sofort versandfertig.
Garantiertes Höchstalter des Produkts: 6 Monate.
 

Bei Lagerung um 2 -4°C ist die Kultur mind. weitere 3 Monate haltbar. 
Lieferzeit max. 7 Tage. 



Produkt # 00603:  Flüssigbrut 10 ml 

Steril im Bioreaktor hergestellte Flüssig-Reinkultur auf Basis einer Vorkultur mit definiertem generativen Status und einer Nährlösung aus natürlichen Zutaten.
Durch wiederholte Kontrollabstriche auf Reinheit geprüft. 

Unter Laborbedingungen in hochwertige Einmalspritzen (Braun Omnifix) aufgezogen, mit Luer-Lock-Stopfen sicher verschlossen, hygienisch sicher im Ziplockbeutel verpackt und sofort gekühlt. Die hohe Besiedelungsdichte der Nährlösung garantiert ein schnelles Anwachsen. Eine mitunter leichte Eintrübung der Lösung oder Verfärbung des Myzels sind verfahrensbedingt. 

Zum Lieferumfang gehören außerdem: 

  • 2 Impfports zur einfachen Brutherstellung im Glas.
  • 2 Alkoholtupfer zum Abreinigen des Impfports. 
  • 2 steril verpackte extradicke Kanülen zur leichten Verarbeitung.
  • 2 steril verpackte Luer-Lock-Stopfen zum hygienischen Verschluss der Spritze.  


Zur Beimpfung von Flüssig-, Körner-, Substrat- oder Dübelbrut auch ohne aufwändige Steriltechnik. Auch zur direkten Beimpfung eines sterilen Endsubstrats geeignet, rechnen Sie aber mit einer verlängerten Einbrutzeit.
 
Durch die spezielle Behandlung des Myzels während der Herstellung ist Flüssigmyzel extrem schlagkräftig und zur schnellen und einfachen Beimpfung von Bruten und Substraten aller Art gut geeignet. Zur Linienerhaltung sollten Sie besser eine echte Reinkultur auf Petrischale erwerben. 

Eine Anleitung zur Verarbeitung meiner Flüssigbrut finden Sie hier...

Bei Lagerung um 2- 4°C mind. 2 Monate haltbar. Lieferzeit max. 7 Tage.


Wissenswertes

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Allgemeines:
Ein Pilz, der wegen seiner manchmal reichen Vorkommen jeden Sammler entzücken kann. Leider sind die Pilze auch bei Insekten sehr beliebt, Wildfunde sind oftmals hoffnungslos "infestiert".

Neueste phylogenetische Studien ergaben, daß der Pilz eher in die Abteilung Zwergrüblinge gehört. Von Zwergenwuchs ist zumindest bei dem angebotenen Strain nichts zu erkennen, die Hüte können bis zu 25 cm breit werden, Einzelpilze mit mehr als 250 Gramm Gewicht sind kein Sonderfall.

Die Art wird in Frankreich gern in alten Mergelhöhlen angebaut, für gute Qualitäten legt man dort genausoviel Geld auf den Tisch wie für Kräuterseitlinge.

👨‍🍳Die Art gilt in Westeuropa als Delikatesspilz allererster Ordnung. Verzichten Sie lieber auf raffinierte Zubereitungsmethoden, ein Übergaren oder längeres Verbleiben in einer Sauce quittiert der Pilz mit Aromaverlust.

Zuchtverfahren:
Als typischer Streuzersetzer idealerweise angebaut auf einem klassischen, 
mittels 3-stufiger Heißrotte hergestelltem Champignonsubstrat mit leichtem Anteil an frischem pasteurisiertem Hächselstroh. Solch ein keimarmes Substrat herzustellen, überfordert viele Hobbyisten, weil das Heißrotte-Verfahren erst ab einer Mindestmenge funktioniert, die bereits einen Radlader zum Umstapeln des Haufens benötigt. Andere Kompostsubstrate, auch ohne Tierdung hergestellt, kann der Pilz zwar gut und sicher besiedeln, aber nur, wenn man es vorher entkeimt hat. 
 
In der Praxis heißt das: Sie brauchen einen feinkrümelig gesiebten, nicht überlagerten oder überfeuchten Gartenkompost aus Laub, Grasschnitt und Küchenresten, vermischt mit 20-30% gröberen Strohhächseln und 20-30% getrockneter, gemahlener Pferdeäpfel, eingestellt auf etwa 65% Feuchte, dann entsprechend lange pasteurisiert oder sterilisiert, danach mit 25% Körnerbrut beimpft. Das Rezept ist nur beispielhaft, sicherlich sind auch andere Substrate auf Stroh-oder Kompost-Basis geeignet.

Das durchwachsene Substrat wird später aus dem Beutel entnommen und in saubere Wannen gepresst, mindestens 10 cm tief. Danach wird die zwingend benötigte Deckerde aufgebracht. (Auch diese Anwendung ist nur beispielhaft, verschiedene andere Verfahren dürften sich ebenfalls eignen)

  • Einbrut: 20 -25°C
  • Fruchtung: 12 -18°C
  • Feuchte: 85- 90% RLf
  • CO²: weniger als 1000 ppm
  • Licht: 500-750 Lux/m²


Tricks und Kniffe:
Harnstoff in der Deckerde erhöht die Ertragsaussichten signifikant.

Achtung: Pilz mit hoher Sporenentwicklung.
Sporen dieses Pilzes können Beschwerden und Erkrankungen bei Mensch und Tier auslösen. Züchten Sie diesen Pilz besser nicht in Wohnräumen oder Stallungen. Halten sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beim Anbau geeignete Schutzmaßnahmen ein und ernten sie den Pilz vor der Sporenbildung.